Was ist ein Ableitstrom bei einem Netzteil?

Der Ableitstrom wird auch Leckstrom, Berührungsstrom, Schutzleiterstrom, Gehäuseableitstrom, ''leakage current'' oder ''touch current'' genannt. Die Begrenzung des Ableitstroms ist wichtig, um Anwender vor gefährlichen Berührungsspannungen zu schützen und Störungen im System zu vermeiden.

Ein Ableitstrom ist bei Geräten der Schutzklasse I ein Wechselstrom über den Schutzleiter, der hauptsächlich durch die Y-Kondensatoren (Cy) im EMV-Filter entsteht. Ein weiterer Verursacher für den Ableitstrom sind die Montagekapazitäten von Halbleitern gegen Gehäuse sowie parasitäre Kapazitäten in den Transformatoren.

Bei unterbrochenem Schutzleiter kann der Ableitstrom über den menschlichen Körper fließen und muss daher aus sicherheitstechnischen Gründen begrenzt sein. Für Haushaltsgeräte (IEC/EN 60335-1) und Einrichtungen der Informationstechnik (IEC/EN 60950-1) darf der Ableitstrom für Geräte der Schutzklasse I den Wert von 3,5 mA (0,75 mA bei handgeführten Geräten) nicht überschreiten. Bei ortsfesten Einrichtungen (Gerät mit Festanschluss) sind maximal 5 % des Eingangstroms als Ableitstrom zulässig.

Für medizinische elektrische Geräte nach IEC/EN 60601-1 gelten in Abhängigkeit, ob ein direkter Patientenkontakt vorliegt oder nicht, strengere Anforderungen.

Der Ableitstrom eines elektrischen Betriebsmittels sollte gering sein, da durch den Betrieb mehrerer Geräte (z.B. bei redundanten Systemen) eine Summierung der Ströme erfolgt.

Werte der Ableitströme für verschiedene Netzformen, sind in den Produktdatenblättern der PULS-Netzteile zu finden.

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